Die Adventszeit, diese strahlende, funkelnde Phase voller Vorfreude, Plätzchenduft und Kerzenschein, sollte doch eigentlich besinnlich und harmonisch sein, oder?
Doch sind wir mal ehrlich:
Zwischen Geschenkestress, chaotischen Wochenplänen und hohen Erwartungen kann die Stimmung schnell kippen. Der Wunsch nach dem “perfekten Fest” führt leicht zu Enttäuschungen – gerade, wenn unterschiedliche Vorstellungen aufeinandertreffen. Zwischen Geschenkekauf, Adventsfeiern und Alltagsbelastungen wächst der Druck, allen gerecht zu werden. In getrennten Familien potenziert sich das, wenn Absprachen schwierig sind oder jeder Elternteil eigene Pläne verfolgt. Denn eine Trennung bringt oft ungelöste Spannungen mit sich. Diese können in der emotional aufgeladenen Adventszeit besonders spürbar werden.
Besonders herausfordernd wird es, wenn ihr als getrennte Elternteile versucht, die Adventszeit für eure Kinder möglichst harmonisch zu gestalten. Der schmale Grat zwischen Lichterglanz und Familienzoff wird hier oft besonders sichtbar.
In solchen Momenten stellt sich eine wichtige Frage:
Ist es sinnvoll, deinen Kindern eine heile Welt vorzuspielen? Oder ist es besser, authentisch du zu bleiben und die Realität in einer kindgerechten Weise zu zeigen?
Ist eine “heile Welt” wirklich die Lösung?
Kinder sind feinfühlig und merken schnell, wenn die Realität nicht mit dem übereinstimmt, was ihnen vorgespielt wird. Unehrlichkeit oder das Verdrängen von Problemen können deine Kinder verunsichern. Stattdessen profitieren sie von Ehrlichkeit, echter Nähe und einem authentischen Umgang mit schwierigen Situationen. Weihnachten muss nicht perfekt sein, um für dein Kinder magisch und wertvoll zu sein – im Gegenteil: Es sind die echten, verbindenden Momente, die wirklich zählen.
5 Tipps, wie du den Advent authentisch und harmonisch gestalten kannst – auch wenn ihr als Eltern getrennt seid
Ehrlichkeit auf Augenhöhe
• Deine Kinder brauchen keine detaillierten Erklärungen über Konflikte oder Probleme, aber sie
profitieren von eurer ehrlicher Kommunikation. Sätze wie „Wir sind nicht immer einer Meinung,
aber wir bemühen uns, das Beste für euch zu machen“ geben Sicherheit.
• Offene, altersgerechte Gespräche zeigen deinen Kindern, dass Probleme Teil des Lebens sind –
und dass man sie lösen kann.
Den Fokus auf das Verbindende legen
• Statt euch auf Konflikte zu konzentrieren, könnt ihr bewusst schöne gemeinsame Momente
schaffen: Plätzchen backen, Weihnachtslieder singen oder eine Geschichte vorlesen.
• Diese Aktivitäten müssen nicht perfekt sein – es geht darum, dass ihr eure gemeinsame Zeit
genießt, so wie sie ist.
Neue Traditionen schaffen
• Wenn eure Konflikte oder eure Trennung alte Traditionen zerstören, können neue Rituale Halt
geben. Zum Beispiel könnt ihr einen gemeinsamen Wunschbaum gestalten oder eine kleine
Feier im kleineren Kreis abhalten.
• So wird klar, dass auch Veränderungen schöne neue Möglichkeiten mit sich bringen können.
Gefühle zulassen
• Deine Kinder dürfen traurig, wütend oder enttäuscht sein, wenn die Dinge nun anders laufen als
gewohnt. Zeig ihnen, dass ihre Gefühle okay sind und Raum haben.
• Das stärkt ihr Vertrauen und ihr Verständnis dafür, dass nicht alles „perfekt“ sein muss, um schön
zu sein.
Ein Vorbild im Umgang mit Konflikten sein
• Gerade Weihnachten bietet dir eine Gelegenheit, deinen Kindern zu zeigen, wie ihr mit
schwierigen Situationen umgeht: durch Respekt, Kompromissbereitschaft und liebevolle
Kommunikation.
Du erkennst nun sicher, die Adventszeit muss nicht perfekt sein – und das ist auch gut so. Es geht nicht darum, eine “heile Welt” zu inszenieren, sondern darum, echte, verbindende Momente zu schaffen.
Hier einige Ideen, die unabhängig von der Familiensituation funktionieren:
Gemeinsame Ruhemomente: Ein Spaziergang, Kerzen anzünden oder zusammen Weihnachtslieder hören
Dankbarkeit teilen: Jeder sagt, wofür er in diesem Jahr dankbar ist – das verbindet und lenkt den Blick auf das Positive.
Gemeinsames Geben: Bastelt oder backt für andere, spendet gemeinsam etwas – das schafft Nähe und gibt ein Gefühl von Sinnhaftigkeit.
Die Balance zwischen Glanz und Gelassenheit
Der Advent ist also keine Zeit für Perfektion, sondern für Verbindung. Deine Kinder müssen nicht erleben, dass alles glattläuft – sie brauchen das Gefühl, dass sie in eurer Welt sicher und geliebt sind, auch wenn es Konflikte oder Veränderungen gibt.
Lehn dich zurück, atme tief durch und lass den Lichterglanz strahlen – auch wenn es zwischendurch mal knistert.
Denn am Ende zählt nicht die makellose Inszenierung, sondern die Wärme, die bleibt: echte Nähe, liebevolle Gesten und das Gefühl, dass ihr als Familie – auf eure eigene Art –zusammenhaltet.
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